Fettstoffwechsel und Fruchtzucker
Fettstoffwechsel und Fruchtzucker hängen eng miteinander zusammen. Gewichtsreduktion ist für viele Menschen ein Thema. Trotz augenscheinlich gesunder Ernährung fällt es schwer die überschüssigen Kilos loszuwerden. Neueste Forschungen bestätigen die These das Fruchtzucker als Fettschalter bezeichnet werden kann. Und damit haben Fettstoffwechsel und Fruchtzucker eng miteinander zu tun. Doch was ist Fruchtzucker eigentlich? Wo kommt er vor und wie erkenne ich ihn.
Fettschalter Fruchtzucker
Der Professor Richard J. Johnson an der Universität von Colorado erforscht seit mehr als 20 Jahren die Ursachen von Fettstoffwechsel und Fruchtzucker in Bezug auf Fettleibigkeit. Er gilt als einer der renommiertesten Experten auf diesem Gebiet. Sein besonderes Augenmerk liegt auf Fruktose und Harnsäure in Bezug zu Fettstoffwechsel und Diabetes.
Bereits 2012 stellte er in seinem Buch „The Fat Switch“ (zu deutsch „Der Fettschalter“), seine Thesen vor. Erst kürzlich veröffentlichte er eine weitere Untersuchung im Fachmagazin Royal Society.
Die Forschungen zeigen bereits seit Jahrzehnten den engen Zusammenhang von Fettstoffwechsel und Fruchtzucker. Ratten werden beispielsweise dick und insulinressistent, wenn sie Wasser mit Fruchtzucker erhalten. Wenn Ratten die Wahl erhalten zwischen Fruchtzucker und Cocain, wählen sie Fruchtzucker. Die Auswirkungen auf den Fettstoffwechsel und Fruchtzucker sind deutlich nachweisbar. Muskelgewebe verarmt an Energie, es werden vermehrt Fette gespeichert und die Ratten werden Süchtig nach dem Zuckerwasser. Untersuchungen am Menschen belegen die vermehrte Einspeicherung von Fettgewebe in der Leber.
Professor Johnson postuliert, dass Fruktose eine Art Fettschalter aktiviert, der dem Organismus hilft Fett Gewicht zuzunehmen. Bären machen sich das zunutze um sich auf den Winterschlaf vorzubereiten. Sie suchen dann verstärkt Plätze auf, wo sich besonders viele, süße Beeren befinden, was ihnen hilft Körperfett anzusammeln.
Fettstoffwechsel und Fruchtzucker – eine tödliche Allianz
Johnson erklärt, dass Fruchtzucker als einziger Nährstoff den Harnsäurespiegel erhöht und damit die Funktion der Mitochondrien, das sind die Energiebildenden Organe unserer Zellen hemmt. Das bedeutet, unsere Zellen produzieren unter Fruchtzucker weniger Energie. Unser Körper gerät in eine Notlage und veranlasst uns, unser Verhalten zu verändern. Er erzeugt Hunger, Durst, vermehrte Fettspeicherung. Als Folge entsteht eine Insulinressistenz und stille Entzündungen, was diesen Kreislauf weiter verstärkt. Diabetes und Bluthochdruck stehen dann am Ende der Kette.
Für Bären ist dieser „Fettschalter“ evolutionär sinnvoll, im Zeitalter ständiger Überverfügbarkeit für uns Menschen jedoch krankmachend!
Um aus diesem tödlichen Kreislauf herauszutreten aus man verstehen was Fruchtzucker ist und wo er sich in unserer Nahrung befindet.
Fruchtzucker: Was ist das?
Fruchtzucker ist genauso ein Einfachzucker wie Glucose. In Form von Sucrose (Tafelzucker), einer Unterart der Glucose, begegnet er uns in vielen Lebensmitteln. Denn Tafelzucker besteht zu gleichen Teilen aus Fruchtzucker und Glucose.
Der Zucker in vielen Obstsorten besteht allerdings aus doppelt so viel Fruchtzucker wie Glucose. Das heißt: Was Äpfel, Birnen und Melonen süß macht, ist zu rund 66% Fruchtzucker.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen Fruchtzucker und Glucose ist die relative Süßwirkung: Fruchtzucker schmeckt 2,5 mal so süß wie Glucose. Lebensmittel und besonders Süßstoffe, die Anteilig mehr Fruchtzucker als Glucose enthalten liefern daher mehr Süße bei weniger Kohlenhydraten.
Mag Fruchtzucker auf der Zunge noch in etwa die gleiche Wirkung haben wie Glucose, sieht dies im Verdauungstrakt jedoch ganz anders aus. Glucose wird sehr gut verwertet und findet über das Blut im gesamten Körper (Gehirn, Muskelgewebe, später Fettgewebe) dankbare Abnehmer. Maßgeblich daran beteiligt ist das Insulin, das den Blutzuckerspiegel kontrolliert.
Fruchtzucker wird hingegen vom Körper nicht besonders gut absorbiert. Er gerät direkt in den Blutstrom und kann nach aktuellem Kenntnisstand nur zu 10% verwendet werden. Aber wohin mit dem Rest? Er gelangt über den Blutweg zur Leber, denn Ihre Aufgabe heißt “Entgiftung”. Fruchtzucker wird heute unter Experten oft als “Gift” bezeichnet! Wer zu viel Fruchtzucker verzehrt, schadet seinem Körper nachhaltig. Fruchtzucker funktioniert im Prinzip genauso wie Ethanol, also Alkohol – nur ohne den Rausch.
Er landet also beinahe vollständig direkt in der Leber und führt dort neben einer erhöhten Bildung von Harnsäure auf Dauer auch zu einer Fettleber. Wer sich mit ihm vollpumpt, kann eine Fettleber bekommen, ganz ohne Alkohol zu konsumieren. Ein Symptom unter dem immer mehr und immer jüngere Menschen leiden. In den westlichen Industrienationen wird die Häufigkeit einer nichtalkoholischen Fettleber (NAFL) auf etwa 30% geschätzt.
Ein weiterer kritischer Nebeneffekt ist, dass Fruchtzucker das Hormon Leptin hemmt. Leptin ist einer der wichtigsten Stoffe für die Regulierung des Sättigungsgefühls. Leptin teilt dem Gehirn mit, dass genug zu Essen da ist und in der Folge der Appetit gehemmt werden sollte. Fruchtzucker verhindert dies jedoch und dies erklärt auch, dass Menschen, die viel Fruchtzucker konsumieren, insgesamt mehr essen. Es gibt interesannte Untersuchungen an Ratten, denen man als Futter Cocain und Fruktose vorsetzte. Die Ratten vielen auschließlich über die Fructose her! Mit anderen Worten: Eine Suchtwirkung stärker als Cocain.
Außerdem führt Fructose nicht zu einem Insulinausstoß. Insulin ist jedoch ebenfalls ein wichtiger Stoff zur Regulierung des Sättigungsgefühl.
Fruchtzucker – viele Bezeichnungen
Fruchtzucker hat zunächst einmal in der Lebensmittelindustrie sehr viele Bezeichnungen, was es auch für uns Konsumenten so herausfordernd macht ihn zu erkennen. Hier eine Liste:
- Fruchtzucker
- Saccharose (Haushaltszucker)
- Rohrzucker
- Rübenzucker
- Zuckerrohrsaft
- Zuckerrübensirup
- Glukose-Fruktose-Sirup
- Invertzucker(-Sirup)
- Invertzuckercreme
- Kandiszucker
- Agavendicksaft/ Agavensirup
- Ahornsirup
- Apfeldicksaft
- Fruchtsüße
- Fruchtextrakt
- Honig
- Isoglucose
- Melasse
- Maissirup
- Gelierzucker
- Karamellisierter Zucker
- Karamellsirup
- Raffinadezcuker
- Vanillezucker
- Vanillinzucker
Fruchtzucker: Wo ist er enthalten?
Als Fructose-Glucose-Sirup kennen wir in Deutschland das, was der Amerikaner High-Fructose Corn Syrup (HFCS) nennt. Dieser Stoff wird aus Mais hergestellt und es handelt sich dabei um eine süße Mischung, die 55% Fructose und 42% Glucose enthält. Er wird in den USA erst seit 1972 hergestellt. HFCS ist aufgrund der subventionierten Maisproduktion sehr preiswert in der Herstellung und wird zur (vermeintlichen) Geschmacksoptimierung in einer Vielzahl von Produkten eingesetzt, in denen man dies nicht vermuten würde. Darunter Brot, Wurst, Fertiggerichte und ganz besonders Erfrischungs-/ Sportgetränke. Es sind diese Fertigprodukte, die am ehesten gemieden werden sollten. Die meisten Verpackten Produkte ebenfalls, denn dort ist für die Herstellung oder als Geschmacksverstärker nahezu immer Fruchtzucker zugesetzt.
Fettstoffwechsel durch weniger Fruchtzucker entlasten
Panik ist also nicht angebracht, wenn wir frisches und vollständiges Obst in Maßen zu uns nehmen oder uns regelmäßig sportlich bewegen.
Äpfel gehören zu den zuckerhaltigsten unter den bei uns verbreiteten Obstsorten. Beeren wie Heidelbeeren oder Himbeeren enthalten wesentlich weniger Zucker und können in größeren Mengen genossen werden, ohne sich Gedanken um den enthaltenen Fruchtzucker machen zu müssen.
Wer sich von natürlichen und unverarbeiteten Lebensmitteln ernährt, bekommt dabei in der Regel genügend Nähr- und Ballaststoffe, um rechtzeitig satt zu werden, bevor der enthaltene Fruchtzucker Probleme anrichtet. Fettstoffwechsel und Fruchtzucker machen dann keine Probleme mehr.
Um nicht im Dschungel der vielen Bezeichnungen für Fruchtzucker unterzugehen, empfiehlt sich die ganz simple Lösung:
EAT REAL FOOD
Je natürlicher, unverarbeiteter und unverpackter ein Lebens-Mittel ist, desto weniger Fruchtzucker, insbesondere den künstlich hergestellten High Fructose Core Sirup enthält es.
FAQ
Q: Was versteht man Fettstoffwechsel?
A: Fettstoffwechsel ist die Energiegewinnung des Körpers bzw. seiner Zellen über die Verarbeitung von Fetten zu chemischer Energie.
Q: Was versteht man unter Fruchtzucker?
A: Fruchtzucker ist ein Einfachzucker wie Glucose. Erb begegnet er uns in vielen Lebensmitteln.
Der Zucker in vielen Obstsorten besteht doppelt so viel aus Fruchtzucker wie Glucose. Das heißt: Was Äpfel, Birnen und Melonen süß macht, ist zu rund 66% Fruchtzucker.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen Fruchtzucker und Glucose ist die relative Süßwirkung: Fruchtzucker schmeckt 2,5 mal so süß wie Glucose. Lebensmittel und besonders Süßstoffe, die Anteilig mehr Fruchtzucker als Glucose enthalten liefern daher mehr Süße bei weniger Kohlenhydraten. Es gibt viele Bezeichnungen für Fruchtzucker, daher ist er für Laien oft schwer zu erkennen.
Q: Ist Fruchtzucker ungesund?
A: Fruchtzucker wird, wenn er nicht direkt zur Energiegewinnung herangezogen wird, als Fettsäuren vorwiegend in der Leber gespeichert. Dadurch erhöhen sich LDL Cholesterin und Triglyceride unseres Fettstoffwechsel. Dabei kommt es zu erhöhter Produktion von Harnsäure und einer schlechteren Energieproduktion in den Zellen. All das hat negative Auswirkungen auf den Fettstoffwechsel und unsere Gesundheit.
Mein Name ist Timo Bartel, seit über 23 Jahren fördere ich in über 20.000 Sessions Stressresilienz bei High Performern.
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