Arztsuche – Eine echte Herausforderung mit Hindernissen
Arztsuche ist ein typischer Suchmaschinenbegriff. Gemeint ist hier aber nicht die Suchfunktion und Plattformen wie die Kassenärztliche Bundesvereinigung, sondern vielmehr das Erhöhen der persönlichen Trefferquote für den Arzt des Vertrauens. Die Arztsuche kommt meist dann zum tragen, wenn man unzufrieden mit seinem behandelnden Arzt ist oder dieser nicht weiterhelfen kann. Natürlich auch bei einem Umzug oder Praxisaufgabe. Unzufriedenheit stellt laut Umfragen den häufigsten Wechsel dar.
- „Ich fühle mich nicht ernst genommen“
- „Mir wird überhaupt nicht zugehört“
- „Ich fühle mich abgefertigt“
- „Die Therapie ist mir zu einseitig
Äußerungen wie diese sind typisch. Den richtigen Arzt zu finden, ist eine echte Herausforderung geworden. Das liegt an dem Anspruch des Patienten, der heute durch den unbegrenzten Zugang zu Wissen, viel aufgeklärter und interessierter ist als je zuvor. Es liegt leider aber auch begründet in unserem Gesundheitssystem, welches Ärzten sehr enge rechtliche und finanzielle Grenzen setzt. Die Ursachen dessen sind sicher komplex und sollen hier einmal unbeachtet bleiben. Es gilt also viel mehr eine persönliche Lösung für sich zu finden.
Die Wahl des richtigen Arztes ist eine Herausforderung. Wie diese gelöst und welche Kriterien in die eigene Entscheidung miteinbezogen werden sollten, sind Teil dieses Artikels. Sie beruhen auf Erfahrungen aus meiner Zusammenarbeit mit Ärzten, wenn es um die Gesundheit und Herausforderungen meiner Klienten geht. Aber auch aus Erfahrungen mit vielen Ärzten als Klienten.
Arztsuche – Mythos und Realität
Als Erstes muss man einen Mythos klären. Den richtigen Arzt gibt es nicht! Die eigene Gesundheit ist ein sehr sensibles Thema. Noch viel mehr, wenn Gesundheit einer Erkrankung weicht. Dann stehen Fragen nach dem „Warum“ im Raum und damit verbunden oft unangenehme Untersuchungen. Wenn diese dann auch noch an intimen Körperbereichen oder mit sensiblen Themen stattfinden, dann sind schon einmal Emotionen wie Angst, Scham oder Nervosität im Spiel. Dazu kommt dann noch eine gewisse Allmachtstellung des Arztes, die durch uniformiert weiße Kleidung und rituelle Praxisabläufe verstärkt wird. Ärzte sind tatsächlich auch nur Menschen mit Ecken und Kanten. Sie verfügen über großes Wissen in einem spezifischen Bereich, wie es in anderen Berufen auch der Fall ist. Sie haben die gleichen Macken, Ängste und Befürchtungen wie ihre Patienten auch. Man kann also entspannt bleiben! Als Hilfesuchender ist man heute mehr Kunde als Patient. Man möchte schließlich für sein Anliegen die bestmögliche Leistung in Anspruch nehmen. Man darf also gewisse Ansprüche stellen. Es lohnt sich daher sich einmal die Frage zu stellen:
Welche Faktoren sind mir bei der Wahl meines Arztes wichtig?
Arztsuche muss menscheln
Nahezu jede mir bekannte Arztpraxis ist übervoll mit Patientenanmeldungen! Obwohl der eine Patient über diese und der nächste Patient über jene Praxis schimpft und sich mit den Worten: „Geh dort bloß nicht hin!“ beschwert. Wie kann das sein? Ganz einfach! Wir sind alle Persönlichkeiten und kommen auch nur mit bestimmten Persönlichkeiten zurecht. Wenn die Chemie zwischen Patient und seinem Arzt stimmt, dann ist bereits die Hälfte der Behandlung erfolgreich!
Mit den folgenden Fragen kann man für sich überprüfen, ob die eigene Arztwahl zu einem passt. Beantwortest man auch nur eine Frage mit Nein, sollte man abwägen, ob die eigene Wahl die richtige ist.
- Glauben Sie, dass man Ihnen zuhört und versucht, Sie zu verstehen?
- Fühlen Sie sich wohl dabei, etwas zu fragen oder um weitere Erläuterungen zu bitten?
- Haben Sie das Gefühl immer die Wahl zu haben, also auch „Nein“ sagen zu dürfen?
- Haben Sie immer das Gefühl, dass man detailliert erklärt, warum und wofür eine Untersuchung oder Behandlung erfolgt?
Arztsuche fängt nicht beim Arzt an!
Viele Patienten hängen, ähnlich wie ihre Jacke, ihre Verantwortung an den Kleiderhaken im Wartezimmer. Damit geben sie aber auch die Verantwortung ab, klare Fragen und Wünsche zu äußern. Der Arzt muss dann mühsam Informationen aus der Nase ziehen, die für ihn relevant sind und Unwichtiges davon trennen.
Schreiben Sie Ihre Symptome und Beschwerden auf. Je genauer, desto besser!
So zum Beispiel:
- Wann treten welche Beschwerden?
- Wo treten die Beschwerden auf?
- Was löst sie aus?
- Was lindert sie?
- Haben Medikamente geholfen? Wenn ja, welche?
Sicher haben Sie auch Fragen wie:
- Wo kommt das her?
- Was kann ich selbst dagegen tun?
- Darf ich Medikament x weiter einnehmen, wenn ich y nun auch einnehmen muss?
Mit einem detaillierten und chronologisch geordneten Zettel in der Hand erleichtern Sie dem Arzt gezielt vorzugehen. Er nimmt wahr, dass Sie ein ernstes Anliegen haben und bereit sind Verantwortung für Ihre Gesundheit zu übernehmen. Und letztendlich geht nichts vergessen. Halten Sie sich kurz. Am besten schreiben Sie Stichworte auf.
Der Arzt und seine Rolle
Ein Arzt befindet sich kulturell in einer Helferrolle und übernimmt schnell einen „WEG-MACH-AUFTRAG“, der möglicherweise nicht primär von immer vom Patienten gewünscht ist. Vielleicht wünschen Sie sich in erster Linie ein offenes Ohr für Ihre Ängste und Befürchtungen.Eine weitere Untersuchung oder zweite Meinung könnten ebenfalls Bedürfnisse sein. Daher sollten Sie versuchen so klar und transparent wie möglich Ihre Bedürfnisse und Erwartungen mitzuteilen. Das entspannt die Situation für beide Seiten und es kann eine Lösung gefunden werden.
Die vorgestellten Anregungen lassen sich ebenfalls auf die Suche nach einem geeigneten Personal Trainer anwenden. Auch hier suchen Sie nach jemandem der sich mit Ihnen um Ihr wichtigstes Gut, nämlich Ihre Gesundheit kümmert.
Selbstwirksamkeit ist eine der wichtigsten Kriterien, um gesund zu werden! Wenn Sie oben stehende Anregungen umsetzen, machen Sie einen großen Schritt in die richtige Richtung bei der Suche nach dem passenden Arzt!
Q: Was macht die Arztsuche so schwierig?
A: Ärzte und Patienten haben zwar das selbe Ziel, aber unterschiedliche Bedürfnisse auf dem Weg dorthin. Ärzte sind im Gesundheitssystem stark reguliert. Das hat rechtliche, aber auch finanzielle Gründe. Beispielsweise wurden die Privatpreise von Ärzten zuletzt 1996 angepasst.
Q: Was sind diese unterschiedlichen Bedürfnisse bei der Arztsuche?
A: Patienten fällt es oft schwer Ihre Ängste und Sorgen auszusprechen und auch Verantwortung für sich und ihre Gesundheit zu übernehmen. Ärzte hingegen stehen unter dem Druck helfen zu wollen, aber wenig Zeit, Spielraum in der Wahl der Mittel und Zeit zu haben.
Q: Wie kann ich mich auf einen Arzttermin vorbereiten?
A: Machen Sie sich vorab kurze Notizen über die Art und das Auftreten der Symptome. Medikamente die Sie einnehmen und Fragen die Sie beschäftigen. Signalisieren Sie Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen.
Q: Wie finde ich den passenden Arzt für mich?
A: Klären Sie für sich die Frage: Was ist mir wichtig, wenn es um einen Arzt geht? Auf was lege ich wert? Und dann heißt es auf die Suche gehen und zwar rechtzeitig bevor man in einer akuten Situation steckt.
Mein Name ist Timo Bartel, seit über 23 Jahren fördere ich in über 20.000 Sessions Stressresilienz bei High Performern.
Als Berater, Therapeut in der klinischen Psychoneuroimmunologie und Physiotherapeut bin ich Ihr Experte für Gesundheitsthemen.
Als Vater, Partner und selbstständiger Profi helfe ich Ihnen, stressresilienter zu werden und einen wertvollen Prozess zu starten.